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Nikolausgesellschaft Ahaus feiert 100-jähriges Bestehen
Seit 100 Jahren lässt die Ahauser Nikolausgesellschaft am 5. Dezember Kinderaugen strahlen. Gefeiert wurde dieser Anlass mit Anekdoten, Dankesworten und Musik.
Ich bin geflasht“ sind die ersten Worte von Werner Große Lembeck. Mit ihnen eröffnet er die Feierlichkeiten der Nikolausgesellschaft in Ahaus, die hier und heute (18. Oktober) im Atrium der Tobit.Town ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Denn: „Wenn man so lange durchhält, darf man schon mal stolz sein!“Mit seinem Grußwort eröffnet der erste Vorsitzende das Programm des Abends, in dem viele Menschen zu Wort kommen und damit ihrer Verbindung zur Nikolausgesellschaft Ausdruck verleihen.Werner Große Lembeck betont darin nicht nur den hohen Stellenwert des Nikolauses im Kulturleben der Stadt Ahaus, sondern er ist auch optimistisch.„Solange Kinder noch ,Nikolaus komm in unser Haus‘ singen und Erwachsene bereit sind sich den Bart aufzukleben, wird unsere Gesellschaft auch in Zukunft bestehen.“
Nikolaus begeistert Groß und Klein
Als dann Bürgermeisterin Karola Voß auf der Bühne steht, dauert es nicht lange, bis auch sie in Kindheitserinnerungen an den Nikolaus schwelgt.„Man war wirklich aufgeregt, meine Geschwister und ich haben schon immer versucht zu hören, ob draußen die Glocken klingeln. Das haben wir als Kinder erlebt und nehmen wir als Erwachsene mit“
So schloss sich auch Martin ter Huurne vom Nikolausverein Alstätte an.
„Wir glauben alle an den Nikolaus, zumindest an das, was er bewegen kann.“
Der Nikolaus ist nicht nur für die Kinder da, sondern für alle, die etwas mit ihm verbinden. So besucht er auch das Krankenhaus oder ältere Menschen in Pflege- und Altersheimen. Besonders eindrucksvoll schildert diese Besuche Petra Kottig vom St.-Marien Senioren- und Pflegezentrum in Ahaus.
„Selbst wenn Menschen nicht mehr sprechen können, leuchten die Augen, wenn der Nikolaus kommt und manchmal laufen dann auch Tränen.“Oftmals werden Erinnerungen wieder wach und nicht selten damit auch auch altes Wissen wieder hoch. „Der Nikolaus ist dann wie ein Brückenbauer, der Menschen miteinander in Kontakt bringt und alles was da an Geschichten kommt, nehmen wir auf.“
Anekdoten in der Gesprächsrunde
Nachdem es zwischendurch Musik vom Spielmannszug Ahaus zu hören gibt, sitzen dann zusammen mit Moderator Christoph Almering Martin Helferstein, Hauptnikolaus Winfried Terwolbeck sowie Ehrenvorsitzender Gerd und sein Sohn Klaus Thesing in einer Gesprächsrunde.
Dort erzählt Gerd Thesing munter von „damals“, als die Kostüme noch selbst genäht und die Kasse sowieso immer leer war.Seine ersten Besuche hatte er mit 18 Jahren in einer der gefährlicheren Gegenden in Ahaus – dem Kusenhook.
„Da musste mein Vater mitkommen, ohne Begleitung ging das gar nicht. Aber wir haben es natürlich geschafft.“Traditionen wie der Schnaps und später Zigaretten für den Nikolaus liegen mittlerweile weit zurück. Genauso, wie das man damals den Bart des Nikolaus mithilfe eines Klebestifts im Gesicht befestigte. „Die Augenbrauen waren weg, das war so!“, bestätigt Klaus Thesing.
Ähnliche Anekdoten kann auch Julius Terlohr erzählen. Er gehört zu den Jubilaren, die nach Übergabe der Festschrift geehrt werden. Seit 70 Jahren ist er Mitglied der Nikolausgesellschaft.„Ich kann mich noch erinnern, da wurde die Farbe vom Knecht Ruprecht mit Stiften gemalt. Da kam der Sohn von Rawers rein und sagte ,Ich hab noch einen Eimer Russ zu Hause. Mit viel Butter und Margarine kriegt ihr das auch wieder ab‘, und so war es dann auch.“ Auch er blickt heute mit Stolz auf seine Vergangenheit und die der Nikolausgesellschaft zurück. Schließlich fasst er zusammen: „Es hat immer Freude gemacht.“ Er betont: „Immer!“